Tanzcompagnie
Flamencos en route
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Gereift wie eine Perle, was sonst!
Die Tanzcompagnie Flamencos en route blickt im Theaterhaus zurück auf eine vor 30 Jahren begonnene Liebesgeschichte
(...) Der Titel spielt auf die legendäre Perle „La Peregrina" an, die vom Spanischen Hof aus in viele königliche Schmuckschatullen wanderte. Merkis spezifische Mischung aus Musik, Gesang und modern interpretiertem Tanz auf der Grundlage des traditionellen Flamenco ist ähnlich wie der Perlmuttmantel einer Perle langsam gereift. Heute kommt diese Kombination federleicht und selbstverständlich daher, und vielleicht trägt darum die Jubiläumstour auch den Zusatztitel „... y que más!! - was sonst!" (...)
Anne Abelein, Stuttgarter Nachrichten, 08.01.2015
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Reise in die Moderne
Stuttgart - Sie sind genauso alt wie das Stuttgarter Theaterhaus. Vielleicht rührt daher die lange Freundschaft: Auch die Schweizer Kompanie Flamencos en route feiert derzeit ihr 30-jähriges Bestehen, genau wie das Theaterhaus im März. Seit 1990 kommen Brigitta Luisa Merki und ihre Tänzer regelmäßig auf Einladung von Theaterhaus-Chef Werner Schretzmeier nach Stuttgart, im Januar bringen sie eine von insgesamt vier Jubiläumsproduktionen mit: Die „perlas peregrinas" (...).
(...) Die Schweizer Choreografin holt all das Fremde in ihre tänzerische Muttersprache, den Flamenco, hinein, erweitert den höchst stilisierten Code durch fließend-elegante Ergänzungen oder scharfe Kontraste zu einem tanztheatralischen Idiom, das von Mythen, Philosophien, elementaren Dingen des Lebens erzählt. Im März geht ihre Reise übrigens zum Ballett: Martin Schläpfer hat die ganze Kompanie samt Choreografin zur Zusammenarbeit mit seinen klassischen Tänzern nach Düsseldorf eingeladen. (...)
Von Angela Reinhardt, Esslinger Zeitung, Kultur, 31.12.2014
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(...) «Das ist auch in 'perlas peregrinas' so, einem emotionalen Panoptikum aus sechs Stücken, welche die Choreografin mit ihren handverlesenen Sängern,
Tänzern und Musikern zum Spannungsbogen verdichtet. (...) Das Umkreisen und Umgarnen ist ein Grundmuster in der Arbeit der Choreografin Brigitta Luisa Merki.
(...) Klarheit und Timing stimmen, auch dann, wenn sich die Emotionen hochschaukeln. So geht Fiesta, bis alle Finsternis weicht. Was bleibt, ist Glücksgefühl.»
Marianne Mühlemann, Der Bund, 29.12.2014
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Perlen - was denn sonst
DAMPFZENTRALE Mit «...y que más! Perlas Peregrinas» kommen die Flamencos en route wieder nach Bern. «Die Perlen der Pilgerin» ist die dritte der vier Jubiläumsproduktionen zum 30-jährigen Unterwegssein, die in der Altjahreswoche in der Dampfzentrale gezeigt wird.
(...) Heute sind es die Balance und Merkis Möglichkeit, aus dem Vollen zu schöpfen, welche die Kompanie so attraktiv machen. «Der Flamenco hat eine unglaubliche Gegenwärtigkeit. Jedes Konzert ist anders, weil die Künstler sich selbst einbringen. Nie wird eine Darbietung mundgerecht serviert». Es könne passieren, so die Choreografin, dass sie selber zutiefst berührt sei, wenn sie die Umsetzung einer Idee sehe. «Flamenco macht das spürbar, wo Worte oft nicht hinreichen», sagt Merki. (...)
(...) Auch in der dritten der vier Jubiläumsproduktionen, «Perlas Peregrinas», versteht es Merki, ihre oft intellektuellen Gedanken, die meist mit einem geschichtlichen Ereignis oder einer aktuellen Problematik verbunden sind, in reine Emotionen umzusetzen und auf hohem Niveau darzubieten. «Die Pilgerin steht für das Unterwegssein, die Perle für den Reifeprozess.» Es sei oft schwierig gewesen, akzeptiert zu werden, sagt Merki. «Was ich schon vor Jahren begann, wird in Spanien erst seit ein paar Jahren praktiziert.» (...)
Sonja L. Bauer, Berner Zeitung, Kultur, 23.12.2014
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«Flamenco kommt den Leuten nahe»
Brigitta Luisa Merki führt seit 30 Jahren die Tanzcompagnie Flamencos en route. In «perlas peregrinas» gibt es einige Reminiszenzen an die Vergangenheit.
Nina Scheu, Der kleine Bund, Berner Woche, 18.12.2014
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Mit der Produktion «Flamencos en route ... y que más! perlas peregrinas» erlebte das Oltner Publikum in der ausverkauften Schützi Tanz, Musik und Gesang. Die Darbietungen gingen unter die Haut und hielten einen bis zum letzten Ton, bis zur letzten Bewegung in Atem.
... Das Grandiose war, eben auch solche, in denen man den zeitgenössischen Tanz nachvollziehen konnte. Die beiden so unterschiedlich zu erlebenden Tanzausrichtungen flossen in einer Selbstverständlichkeit ineinander über, in einer Vitalität und Sensibilität, die zu erleben einmalig war.
... Brigitta Luisa Merkis Choreografie vermittelte bis in alle Einzelheiten hinein Flamenco; mit modernen Bildern und mit traditionellen, nie aber im trennenden Sinne. Dies alles in einer Selbstverständlichkeit zu erleben, die fesselte und nachvollziehbar machte, dass das Traditionelle keine Berührungsängste mit dem modernen Zeitgenössischen haben muss, sondern durch die Begegnung zu einer grandiosen Aussage wird. Eine solche Choreografie - ein Meisterwerk.
... Brigitta Luisa Merki schuf so eine völlig neue Welt im Präsentieren von Flamenco. Dieser Tanzabend im Zeichen des Flamencos bleibt darum unvergesslich.
Madeleine Schüpfer, Oltner Tagblatt, 21.11.2014
«Flamenco ist so viel mehr»
... Denn der Künstlerischen Leiterin von Flamencos en route ging es von Anfang an darum, Grenzen zu überschreiten: Sie wollte das Potenzial der spanischen Tanzform nicht nur mit Tänzern und Musikern erforschen, sondern genreübergreifend - mit Hilfe eines Pools freischaffender Künstler unterschiedlichster Bereiche. Und so standen und stehen choreografische und musikalische Experimente im Dialog mit andern Kunstsparten auf dem Tagesplan der Compagnie
... «Mit meiner Idee, auf dem Boden einer traditionsreichen Tanzform neue Inhalte zu suchen und ausgehend vom Vokabular des spanischen Tanzes allgemein Gültiges für den heutigen Menschen auszudrücken, bewege ich mich bis heute in einem exilähnlichen Zustand.» Passend dazu heißt denn auch das Jubiläumsprogramm der Compagnie «... y que más!», Das zeugt von Selbstbewusstsein. Bedeutet doch «y que más» so viel wie «was sonst!».
... Das hochkarätige Ensemble sei motivierter denn je, schwärmt Merki: «Die Ideenflut hält ungehindert Einzug bei mir, die Lust auf Kunst ist ungebrochen.» Wie lautet doch ein Spruch von der Lyrikerin Hilde Domin, deren Gedichte die Choreografin bis heute begleiten: «Wir setzten den Fuß in die Luft / und sie trug.»
Petra Mostbacher-Dix, Sonderbeilage Stuttgarter Zeitung/Stuttgarter Nachrichten, 07.11.2014
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Verführung mit allen Mitteln
... Kreativität in Höchstform. Tänzerinnen der Flamencos en route berauschen mit Technik und Kostümen.
... Don Juan gibt sich dem individuellen Tanzstil seiner Musen hin, bis es auf der Bühne jeweils kurz und heftig knistert.
... Dann erscheinen im Halbdunkel Don Quijote und Sancho Panza. Der Wechsel von schelmischer Erotik zu berührender Komik gelingt hinreissend.
Edith Arnold, Neue Luzerner Zeitung, 30.10.2014
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Tanzperlen neu gefasst
Der Titel spielt auf die auffallende Perle «La Peregrina» an, die ihren Weg von Mittelamerika an den spanischen Hof und mehrere gekrönte Häupter bis zu Liz Taylor machte. Umherziehen und Auffallen charakterisieren auch das Tanzschaffen von Flamencos en route. Und das neue Werk gleicht einem kostbaren Collier. Da sind einmalige alte Juwelen und kürzlich gestaltete Schätze kontrastreich aufgereiht und so umgearbeitet, dass ihre Essenz in Erscheinung tritt.
Atemberaubende Schmuckstücke verkörpern die Tanzerzählungen über Don Juan und Don Quijote mit Reminiszenzen an Susana. Da wird sichtbar, wie überlegen Verhaltensweisen, Begegnungen und Gefühle aus der Sprache in Bewegung übersetzt werden können, wenn eine meisterhafte Choreografin am Werk ist. Brigitta Luisa Merki setzt konsequent Mittel ein, die der Tanz selbst anbietet.
Differenziert charakterisiert sie die Figuren durch bestimmte Bewegungen, wechselnde Ausdrucksqualitäten und rhythmische Phrasierungen. In der Begegnung des Verführers mit den unterschiedlichen Frauen und in der Konfrontation des tanzenden Fantasten mit dem singenden Realisten erreicht sie eine auf der Bühne seltene Konzentration. Dabei erfüllt die von ihr geleitete Truppe ihre choreografischen Intentionen überwältigend.
Die Klänge spanischer Wiegenlieder setzen kreisende, verinnerlichte Bewegungsfolgen in Schwung und evozieren eindringliche Bilder von Mutter und Kind.
Auf das melancholisch langsame, madonnenhafte Juwel folgt ein infernalisch kantiges. An Tempo und Härte kaum zu überbieten, wiegeln sich ein Perkussionist und ein Tänzer gegenseitig zu immer komplexeren Rhythmen auf.
Ursula Pellaton, Der Landbote, 21.10.2014
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... An «perlas peregrinas» lassen sich die Kernqualitäten von Flamencos en route herauslesen. Die Kompanie hat sich, nicht zuletzt dank ihrer Leiterin Brigitta Luisa Merki der Verbindung des Flamencos mit verschiedenen Musikstilen verschrieben, ohne jemals in den gängigen Traditionen festsitzen zu wollen. So ist auch dieser Abend niemals verstaubt, wagt sowohl in tänzerischer als auch in musikalischer Hinsicht Ausflüge ins Zeitgenössische.
Jeder Tänzer, jede Sängerin und jeder Musiker kommt vollends zur Geltung, nicht zuletzt deshalb, weil sich die Inszenierung viel Zeit lässt. Zeit für die Kunst.
Isabelle Jakob, Neue Zürcher Zeitung, Kultur, 20.10.2014
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Achtung, dieser Abend ist hochexplosiv
... Es ist eine Inszenierung von feinem Zuschnitt. Nicht Opulenz und damit grosse Ensembleszenen stehen im Zentrum, sondern intime Begegnungen zwischen den Tanzenden und den Sängerinnen sowie den Musikern. Was im Titel anklingt, wird auf der Bühne Realität: Eine choreografische Perle reiht sich an die andere.
Elisabeth Feller, Aargauer Zeitung, Kultur, 20.10.2014
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... So leidenschaftlich, wie sich der Tänzer Alvise Carbone den Schritten hingibt, lässt Sänger Pedro Obregon als Sancho Panza seine Stimme erklingen: fordernd, aufbegehrend, manchmal fast zornig, um Fantast Quijote von seinen Höhenflügen auf den Boden der Realität zurückzuholen. Dazu spielt Juan Gomez virtuos auf der Gitarre. Flamenco in Reinkultur, voller Kraft und Leidenschaft und schon bei den Proben im Oederlin-Areal absolut Gänsehaut-erzeugend.
... «Er beherrscht die strengen, traditionellen Formen des
Flamencos bis in die Fingerspitzen, hat aber auch den Mut, daraus auszubrechen, und sie mit neuen Elementen zu erweitern. Alvise stellt einen sehr modernen Don Quijote dar.»
Ursula Burgherr, Aargauer Zeitung, 15.10.2014