Tanzcompagnie
Flamencos en route
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La Celestina
Thematische Arbeitsgrundlage
Die folgenden Informationen bildeten den Hintergrund für die Arbeit von 'Flamencos en route' und sind in der einen oder anderen Form in die definitive Produktion einbezogen worden.
Vermutlich im Jahr 1499 erscheint, wahrscheinlich in Burgos, ein Buch, das eine 'Komödie von Calisto und Melibea' enthält. Heute ist es unter dem Titel 'La Celestina' bekannt und gilt als das wichtigste spanische Literaturerzeugnis aus dieser Epoche an der Schwelle zur Neuzeit. Im einzigen erhaltenen Exemplar der Erstausgabe fehlt das Titelblatt, somit Erscheinungsort und -jahr, sowie jeder Hinweis auf den Autor. Eine ziemlich unsichere Sache.
Auch innerhalb des Textes ist der Autor nicht fassbar. Das Buch besteht nur aus den Dialogen zwischen den Hauptpersonen Celestina, Melibea und Calisto sowie einigen Dienerfiguren, aber es gibt keine Erzähler, niemand kommentiert diese Gespräche. Wie in einem Theaterstück reden die Personen, ohne dass ihnen jemand das Wort erteilte. Die Frage, ob die Celestina ein zur Aufführung bestimmtes dramatisches Werk oder eher ein Vorläufer des modernen Romans sei, ist bis heute nicht beantwortet.
Trotz aller dieser Unsicherheiten war das Buch ein Bestseller: es wurde im 15. Jahrhundert in ganz Spanien nachgedruckt, Übersetzungen ins Italienische, Französische, Deutsche entstanden. Der Name der Hauptfigur Celestina wurde zum geläufigen Ausdruck für eine Kupplerin: 'una celestina'. Manche hielten die Geschichte für wahr: ein portugiesischer Reiseführer aus jener Zeit erwähnt das Haus von Celestina als Sehenswürdigkeit in Salamanca.
In späteren Ausgaben finden sich dann Hinweise auf den Autor, Fernando de Rojas. Er wurde um 1475 geboren und starb 1541 in Talavera de la Reina in Neukastilien. Wieweit er allerdings für den ganzen Text verantwortlich ist, bleibt unklar, möglicherweise hat er einen bereits bestehenden Teil des Buches erweitert, und eventuell waren auch noch andere Verfasser beteiligt. Noch heute erscheinen deshalb Ausgaben der Celestina ohne Autorenangaben.
Die Geschichte die uns erzählt wird, lässt sich in grossen Zügen rasch zusammenfassen. Sie wäre eigentlich gar nicht besonders originell, nähme sie nicht so ein umfassend tragisches Ende.
Ein junger Mann namens Calisto verliebt sich bei einer zufälligen Begegnung in eine Dame, Melibea. Sie ist ebenfalls jung, natürlich schön und erst noch aus besserer Familie und intelligenter als er. Da sie ihn zunächst scharf abweist, wendet er sich über seine Diener an die stadtbekannte Kupplerin Celestina. Diese beschwört zunächst den Teufel und bewirkt mit dessen gütigem Beistand, dass Melibea sich doch noch in Calisto verliebt. Bis hierhin geht alles gut, danach aber lässt sich das Verh&a