tránsito flamenco

Basler Zeitung

Oh Augenblick, verweile doch, du bist so schön! Merki hat den Abend sehr fein choreografiert und schafft einen dramatischen Bogen, der die Spannung zu halten vermag. Dies nicht zuletzt dank ihrem hervorragenden und charismatischen Ensemble, das den traditionellen Flamenco beherrscht und gleichzeitig Neugier und grosse Spielfreude zeigt.

Basler Zeitung, 05.05.2003


Tanz und Gymnastik

Die Frauen tragen von Carmen Perez Mateo raffiniert entworfene Kostüme von hoher Eleganz. Und ohne dies direkt zu thematisieren, wird so in Andeutung die Situation der zum gesellschaftlichen Ereignis gewordenen Aussenseiterkunst sichtbar, unmittelbar erlebbar. Man könnte sich, evoziert auch durch die drei poetisch grauen Mauern im Bühnenbild von Herta Eppler-Joggi, in einem spanischen Fremdenort wähnen, wo sowohl die originale Kunst gepflegt wird wie ihre Nachahmung. Hier sucht auch der Dandy-Tourist in hellem Sommeranzug und Strohhut seine amourösen Abenteuer. Er verkörpert das Fremde in dieser Welt, und folgerichtig tanzt er in einem freien modern-dance-Stil, woraus sich organisch stimmige Stilvermischungen ergeben. Und Nicolas Turicchia mach die Gestalt tänzerisch und ausdrucksmässig gleichermassen glaubhaft. Wie denn auch die tänzerisch-szenische Durchführung einmal neu durchgehend überzeugt durch lebendige, präzise ausdruckssichere Gestaltung der so sicher angelegten Bewegungsführung, die so fantasievoll von Menschen und Begegnungen erzählt. Meisterhaft vielseitig ausdrucksreich sind alle in ihren persönlich geprägten Leistungen.

Richard Merz, Tanz und Gymnastik, 01.01.2003


Badische Zeitung

In Merkis Inszenierung liessen die fünf Tänzerinnen mit ihrer akzentuierten Gestik die überlieferten Flamencobilder weit hinter sich zurück. Selten war ein Ballettabend so intensiv wie dieser. Brigitta Luisa Merki bedient sich lustvoll bei den Mitteln des modernen Theaters. Sie entstaubt den Flamenco, renoviert ihn, gibt ihm einen Platz in der hohen Tanzkunst der Gegenwart.

Badische Zeitung, 16.12.2002


Der Landbote

Da wird leise begonnen und in Sologesang und rhythmischem Sprechen in der Gruppe klar artikuliert; da wird individuell musiziert und getanzt und der Rhythmus genau akzentuiert; da erhält jeder Klang seine spezifische Farbe und jede Bewegung ihre spezifische Form. Auch Gesten Gebärden, Haltungen und Blickrichtungen sind sehr präzis und vielsagend eingesetzt. All die Einzelheiten sind äusserst differenziert ausgearbeitet und stimmen zu einem vielgestaltigen Ganzen zusammen. Möglich ist "tránsito flamenco" in dieser vollendeten Art, weil sich Brigitta Luisa Merki mit den Flamencos en route ein Ensemble aufgebaut hat, das die Idee des Stücks mittragen und verkörpern kann.

Der Landbote, 03.12.2002


Neue Zürcher Zeitung

tránsito flamenco - Energische Augenblicke Immer wieder hebt die Choreographin einzelne Momente in Standbildern hervor. Als wolle sie der Flüchtigkeit ein Schnippchen schlagen, lässt sie die Tanzenden und Musizierenden sich zu bunten Tableaus formieren und stellt so die Zeit für Augenblicke still. So zeigt die Gruppe, die seit 1994 unter der Leitung von Merki steht und in Baden beheimatet ist, wiederum ein mitreissendes Werk.

Neue Zürcher Zeitung, 02.12.2002


Fuldaer Zeitung

Es war ein grandioser Abend. Das Programmheft stimmt den Zuschauer und Zuhörer auf ein "tänzerisch-musikalisches Kammerspiel" ein, ohne freilich ahnen zu lassen, welches Feuerwerk die acht Akteure tatsächlich entzünden. Flamenco vom Feinsten wird da geboten, verpackt in eine moderne Choreografie, die unter der künstlerischen Leitung von Brigitta Luisa Merki mit neuen Spielformen begeistert. In modernen, schlanken und farbenfrohen Kostümen wird der spanischste aller Tänze von den "Flamencos en route" sozusagen entstaubt, ohne ihn zu entzaubern.

Fuldaer Zeitung, 23.11.2002


Tagesanzeiger

Spanischer Tanz als feiner Genuss Grenzüberschreitungen geben dem Stück "tránsito flamenco" speziellen Reiz. Während anderthalb Stunden erlebt man spanischen Tanz, Musik und auch Poesie in vielerlei Schattierungen und Mutationen. Nicht als feuriges Spektakel, ohne Knalleffekte, dafür als Genuss der feinen Art.

Tagesanzeiger, 26.10.2002


Mittelland Zeitung

In dem tänzerisch-musikalischen Kammerspiel für vier Tänzerinnen, einen Tänzer und vier Musiker ist alles enthalten, was zum Flamenco gehört, seine Faszination ausmacht: Gesang, Musik (Gitarre, Perkussion, Flöte), Tanz. Diese Elemente behandelt Merki gleichberechtigt, räumt jedem Compagniemitglied Raum ein, sich auch solistisch zu präsentieren. Dadurch entsteht eine lose Folge von Bildern, die wie die Perlen einer Perlenkette durch den Faden unterschiedlicher Stimmungen miteinander verknüpft sind. Merkis "Knüpftechnik" ist ausgezeichnet. Einen besonders prächtigen Schimmer entfalten beispielsweise Tänzerin Adriana Maresma Fois und Gitarrist Juan Gomez in ihrem Duett. Wie da beide aufeinander eingehen, mit den ihren eigenen Mitteln aufeinander reagieren, zeugt von der Sensibilität und Ausdrucksfähigkeit sowohl der beiden als auch dem Einfühlungsvermögen der Choreografin

Mittelland Zeitung, 26.10.2002


Luzerner Zeitung

Sinnliche Szenen des modernen Flamenco Nahtlos reihen sich in "tránsito flamenco" poesievolle und witzige Szenen aneinander. Das tänzerisch-musikalische Kammerspiel wird von acht Mitwirkenden aus verschiedenen Nationen präsentiert. Dazu gehört der Gitarrist Juan Gomez, der den Flamenco hervorragend klassisch sowie in modernen Variationen interpretiert, er erweist sich, wie auch der Perkussionist Fredrik Gille als einfühlsamer Partner im musikalischen Dialog von Tanz und Musik. Wenn Gille den Rhythmus zu Keiko Ookas Gesang trommelt oder Georgia Gebauer als Tänzerin begleitet - die zudem als Flötistin auftritt - ist das Publikum fasziniert, das mit Szenenapplaus dankt. Optische Blickfänge sind die modernen Kostüme sowie die dezente Lichtführung. Die Uraufführung von "tránsito flamenco" wurde an der Premiere in Zug frenetisch gefeiert.

Luzerner Zeitung, 26.10.2002